Bipolar-Ambulanz
Eine bipolar-affektiv Störung ist durch wenigstens zwei Episoden mit gestörtem Stimmung- und Aktivitätsniveau definiert. Diese Störung besteht einmal aus gehobener Stimmung, vermehrtem Antrieb und Aktivität (Hypomanie oder Manie), dann wieder aus einer Stimmungssenkung und vermindertem Antrieb und Aktivität (Depression). Besondere Aufmerksamkeit sollte bei entsprechender psychischer Erkrankung auf das familiären Umfeld gelegt werden, da bei bipolaren Störungen die Genetik einen hohen Einfluss einimmt. Für mehr Informationen zur Bipolaren Störung, spieziell bei Kindern und Jugendlichen, kann das Video auf Youtube von Dr. Murafi Ihnen tieferen Einblick geben:
Typische Symptome einer Manie können sein:
- Gehobene oder dysphorisch gereizte Stimmung
- Rededrang und Sprunghaftigkeit bei Gedankengängen
- gesteigerte Aktivität und Ruhelosigkeit
- Vermindertes Schlafbedürfnis
- Selbstüberschätzung
- Gesteigertes Selbstwertgefühl bis hin zu überwertigen Phantasien
- Psychotische Symptome (z.B. Stimmen hören, Schatten sehen)
- Enthemmung und Taktlosigkeit
- Unkontrolliertes Geldausgeben
- Unkontrollierter Alkoholkonsum
- Drogenkonsum als inadäquate Selbstmedikation
- Hypersexualität
- Begeben in gefährliche Situationen
Typische Symptome einer Depression können sein:
- Schwermut und gedrückte Stimmung
- Verminderter Antrieb
- Schlaflosigkeit oder gesteigertes Schlafbedürfnis
- Grübelneigung
- Denk- und Konzentrationsschwierigkeiten
- Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen
- Gefühl der Gefühlslosigkeit
- Freude- und Interessenlosigkeit (z.B. Verlust von Hobbys)
- Ängste und Schreckhaftigkeit
- Verlust des Selbstvertrauen
- Schuld- und Schamgefühle
- Körperliche Beschwerden
- Psychotische Symptome (z.B. Stimmen hören, Schatten sehen)
- Gewichtsschwankungen
- Suizidalität
Sollten Sie einen Teil der Symptome von Ihrem Kind wiedererkennen, empfehlen wir eine diagnostische Abklärung für Ihr Kind, gerne bei uns in der Spezialambulanz.
Unser Angebot:
- Umfangreiche Diagnostik
- Langfristige psychiatrische und psychotherapeutische sowie sozitherapeutische Anbindung
- Intensive Psychoedukation zur bipolaren Störung für den Patienten und Angehörige
- Umgang mit Stigmatisierung
- Früherkennung und Umgang mit manischen Episoden
- Früherkennung und Umgang mit depressiven Episoden
- Umgang mit Krisen und Suizidalität
- Umgang mit Schuld- und Schamgefühlen
- Erlernen von Selbsthilfe
- Begleitung des Patienten und der Angehörigen durch verschiedene Krankheitsentwicklungsstufen
- Einsatz von auch alternativen Behandlungsmethoden neben der differentialindikatiorischen Psychopharmakotherapie
Wir sind auch auf die Früherkennung von Psychosen spezialisiert und können Eltern und Kinder frühzeitig informieren sowie behandeln. Die Patienten benötigen für eine erfolgsversprechende Behandlung, eine langjährige therapeutische Begleitung bis mindestens zur Vollendung des 25. Lebensjahrs. Diese wird von uns gewährleistet, sollte der Patient sich für die Behandlung entscheiden. Uns ist es wichtig, den Patienten nicht nur in den manisch-depressiven Phasen, sondern auch in seinen verschiedenen entwicklungspsychologischen Phasen und Lebensphasen zu begleiten, v.a. da sich die psychiatrische Erkrankung negativ auf die Identitätsentwicklung auswirken kann. An dieser Stelle kann durch das Akzeptieren und das angeeignete Expertenwissen um die Erkrankung die beste Hilfestellung zum Umgang mit der Erkrankung gewährleistet werden. Denn die schlimmste Fehldiagnose, die an dieser Stelle gestellt werden könnte, wäre die des "schlechten Menschen". Oft werden bei einer Bipolaren Störung Fehldiagnosen gestellt, wie z.B. Borderline, deshalb ist die Diagnostik an dieser Stelle sehr wichtig, um Stigmatisierungen zu vermeiden und den Patienten mit einer Fehldiagnose in eine "falsche Identität" zu begleiten. Durch unser multiprofessionelles Team können wir eine Behandlung in verschiedenen Bereichen sicherstellen. Dies schließt die psychiatrische, psychotherapeutische und sozialpädagogische Behandlung mit ein. Die Patienten werden auf mehreren Ebenen begleitet, wie z.B. Unterstützung bei einem Hilfeplangespräch oder Austausch mit der Heimatschule, falls notwendig und gewünscht.
Krankheitseinsicht ist der erste Schritt zur Genesung für den Patienten und die Angehörigen. Nur wer seine Erkrankung akzeptiert, kann diese gut behandeln lassen. Die Bipolare Erkrankung ist eine chronische Krankheit und bedarf in vielen Fällen eine langjährige Medikation. Wir machen aktuell gute Erfahrungen mit alternativen Möglichkeiten wie z.B. der repetitiven trankraniellen Magnetstimulation (rTMS) Behandlung bezogen auf den depressiven Aspekt der bipolaren Störung.
Bezüglich Pharmakotherapie können Sie sich über folgende Medikamente informieren, die bei der Bipolaren Störung in der Regel verabreicht werden:
- Lithium
- Antiepileptika: Carbamazepin, Valproat und Lamotrigin
- Neuroleptika: Quetiapin, Olanzapin und Aripiprazol
Zusätzlich können Sie über den Link hier Informationen zur rTMS Behandlung bekommen.
Informationen zur rTMS Behandlung
Aufnahmeanfragen
Aufnahmeanfragen bitte über Telefon 02387-9194-4020 oder via Email an Bipolar@institutsambulanz-walstedde.de